In der festlichen Vorweihnachtszeit verwandelt sich das Kunstforum Oldenburg in einen besonderen Ort: Vom 9. November bis zum 17. Januar lädt die Werkschule zur Wintergalerie ein, einer Produzent:innengalerie, in der Kunst und Kreativität im Mittelpunkt stehen. Sonst als Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst bekannt, bietet das Kunstforum in dieser Zeit die Möglichkeit, kleine und große Weihnachtsgeschenke zu entdecken. Alle aus-
stellenden Künstlerinnen und Künstler sind erfahrene Kursleitenden der Werkschule Oldenburg. Sie schaffen
eindrucksvolle Kunst – von Malerei über filigrane Keramiken bis hin zu Skulpturen aus Ton und Holz – und geben ihr Wissen und ihre Techniken auch in den Kursen der Werkschule weiter.
Jedes Exponat ist ein Unikat, das die künstlerische Leidenschaft und Fertigkeit der Kunstschaffenden widerspiegelt.
Das Konzept der Wintergalerie setzt auf Nähe und Austausch: Die Künstler:innen sind wechselweise persönlich vor Ort, um Ihnen ihre Werke näherzubringen, spannende Einblicke in den Entstehungsprozess zu geben und Ihre Fragen zu beantworten. So wird der Kauf eines Kunstwerks zu einem ganz besonderen Erlebnis – eine Begegnung mit der Kunst und den Menschen dahinter. Ob Sie auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Geschenk für Weihnachten sind oder sich selbst eine Freude machen möchten – in der Wintergalerie finden Sie besondere, handgefertigte Werke. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie die Vielfalt und Kreativität der Kunstschaffenden der Werkschule.
Sie sind herzlich eingeladen zu der
Eröffnung der Wintergalerie:
Samstag, den 09.11.2024, 11.00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Wintergalerie im Kunstforum Oldenburg.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
montags – freitags:
10:00 bis 12:00 Uhr
montags + mittwochs + donnerstags:
16:00 bis 19:00 Uhr
In der Vorweihnachtszeit werden zusätzliche Öffnungszeiten an den Wochenenden angeboten. Aktuelle Informationen dazu finden Sie zeitnah an dieser Stelle und auf Instagram.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Werkschule
Eine Voraussetzung für das künstlerische Schaffen von Bernward Heinze, genauso wie für das, von Karin Bablok ist der Rückzug in die Stille. Sie öffnet die Tür zum kreativen Handeln, zur Versenkung in die Farbe beziehungsweise in die Form oder zum Spiel mit dem Pinsel. Langsam kristallisiert sich ein Werkansatz heraus, dem es zu folgen gilt. Oft hat er zu tun mit Leere, Reduktion, Konstruktion, Spontanität, aber auch mit Schönheit – im klassischen Sinn oder vielleicht mit Schönheit im asiatischen Sinn. Perfektion und freier Impuls, der Kontrast von Schwarz und Weiß, Sensibilität und Kraft treffen bei den Werken von Karin Bablok aufeinander und lassen eine spannungsgeladene Einheit entstehen. Mit handwerklicher Raffinesse dreht sie dünnwandige Gefäße aus Porzellan auf der Scheibe und verformt sie. Mit freier Geste oder präziser Linie und Basaltglasur bemalt sie deren Oberfläche, um das Innen mit dem Außen zu verbinden.
In den Ölbildern auf Leinwand verzichtet Bernward Heinze auf gestische und figurative Merkmale. Zwei oder drei Farben interagieren hier im bekannten Formprinzip der Farbfeldmalerei. Neuere Arbeiten wirken nur auf den ersten Blick monochrom. Seine Werkzeuge sind die Breitseite der Wachsölstifte, ein Bügeleisen und ein Kratzmesser. In einem Vorgang von Übermalung und Löschen baut sich auf Papier allmählich ein mehrschichtiges Farbfeld auf, in dem die Oberfläche stets mit der darunterliegenden Farbe in Wechselbeziehung tritt. Beim Betrachten dieser Bilder kann man wahrnehmen, wie die Farbe atmet. Bernward Heinzes Malerei zielt hier nicht mehr auf ein perfektes, fertiges Bild, sondern auf den spannungsgeladenen Zustand im Prozess. Die Bilder zeigen in diesem Zustand interessante Spuren von Alterung und Beschädigung und haben so eine deutliche Beziehung zum Fragment.
Die Teilnehmer:innen aus den Kunstkursen der Werkschule e.V. zeigen bis zum 16. August 2024 ihre Arbeiten aus dem laufenden Semester. Die Ausstellung zeigt eindrücklich das hohe Niveau der Kunstkurse und das Können der Teilnehmenden des derzeitigen Kurssemesters. Präsentiert werden Ergebnisse aus den Bereichen Malerei und Zeichnung, Bildhauerei und Keramik.
Wir danken dem Ehepaar Constanze und Detlef Schmidt-Wilkens für die Förderung der Ausstellung.
Lukasz Lawicki, 1984 im polnischen Choszczno geboren, ist sowohl in der Welt der Straßenfotografie als auch im Theater zu Hause. Seit 2021 lebt er in Oldenburg und arbeitet hier als Regieassistent / Regisseur am Oldenburgischen Staatstheater und als künstlerischer Assistent im Technical Ballroom. Seit 15 Jahren widmet sich Lawicki mit großer Leidenschaft der Straßenfotografie und versucht mit seinen Aufnahmen das Gefühl des Augenblicks einzufangen. Sein Ansatz ist dabei so vielfältig wie sein künstlerisches Schaffen selbst – mal punkrockig, mal konzeptuell. Bei der Straßenfotografie steht für ihn die Authentizität im Vordergrund, sei es in ihrer Hässlichkeit, Schönheit oder der Verlogenheit unseres Seins. Er betrachtet die Straße nicht nur als einen Ort des Durchgangs, sondern als einen potenziellen Kunstraum, in dem jede alltägliche Bewegung, jeder Blick oder jede Handlung eine eigene Geschichte erzählen kann. Straßenfotografie ist für Lukasz Lawicki eine Kunstform, die die Vergänglichkeit und Einzigartigkeit des Moments zelebriert und die Betrachtenden dazu zwingt, die Geschichte hinter dem Bild zu hinterfragen. In der Ausstellung „Von der Straße – Für die Straße“ im Kunstforum Oldenburg präsentiert Lawicki Arbeiten aus den letzten 15 Jahren.
Martin Mindermann ist international renommierter Keramikkünstler, der die alte japanische Raku-Technik aus dem 16. Jahrhundert völlig neu interpretiert hat und durch sein jahrelanges Experimentieren dieser Technik seine ganz eigene Sprache gefunden hat. Sein Augenmerk liegt vor allem darauf, eine ästhetische Symbiose zwischen der äußeren Form und der Oberfläche – der aufwändig gestalteten Glasur – zu entwickeln.
Für seine klare Formgebung seiner Gefäße, welche im Laufe der Zeit immer größer wurden umso der Raku-Technik mehr Entfaltungsspielraum zu bieten, findet er Anregungen in der Natur wie Samengehäuse und Fruchtkörper oder auch Ausschnitte von Körperumrisslinien. Die Oberflächen seiner Gefäße lassen sich wie Bilder oder Landkarten lesen. Feinste Haarrisse und tiefergehende Spuren geben den Rahmen der Bildkompositionen vor. Gold- und kupferfarben getupfte, tiefgründige Ozeane und schwebende Inseln entstehen zwischen dem rakugefärbten Craquelé der Außenhaut.
Der Keramiker beschreibt es treffend so: „Während mir der Rauch den Atem verschlägt, zerreißt die Glasurhaut in ein Netz von Rissen, die nie mehr verheilen werden, schwarz tätowiert vom harzigen Pechqualm des Holzes und die der Betrachter später Craquelé nennt.“
Martin Mindermann (er)schafft Gefäße, die durch ihre Kraft, Harmonie, Eleganz, Leichtigkeit und Ruhe zu einer verschwenderischen Schönheit führen.
Licht in seiner schönsten Form – Christiane Toewe ist eine Meisterin der Keramikkunst. Ihre Porzellan- und Keramikobjekte beeindrucken durch Konzentration auf die Ästhetik und Sinnlichkeit der Materialität. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist nachvollziehbar bei den Porzellan Leuchtobjekten, welche durch filigranen Minimalismus bestechen. In der ästhetischen Atmosphäre des von Innen leuchtendem Porzellan verschwinden die Objekte in ihrem eigenen Licht und überwinden so die Grenzen der Materialität. Lichtreflexionen, die Interaktion zwischen Skulptur, Betrachter und Raum, verstärken diesen Eindruck.
Licht und das Zeitgeschehen – die künstlerischen Aussagen in den musealen Werken, in denen sich das Zeitgeschehen spiegelt, sind u.a. konzipiert mit programmiertem Licht und füllen den Raum.
Die Auseinandersetzung mit sozialen, politischen und existenziellen Themen schleicht sich über die poetisch-ästhetische Wirkung ein. Die Werke werden ggf. durch Sound, Grafiken, Fotos, LED-Technologie und/oder Videos von Christiane
Toewe ergänzt. Die Besucher:innen werden ins Geschehen einbezogen, sie werden Teil der Installation. Manche Objekte reagieren auf Klang oder Bewegung, andere verlangen „respect“. Daraus ergibt sich für die Betrachter die Frage nach einer eigenen Haltung.
Der Arbeit mit Ton seit ihrer Jugend verfallen hat Monika Debus heute eine der profiliertesten Positionen im Feld der zeitgenössischen Keramik inne. Obwohl sie ihre bemalten Plastiken mit geradezu „ur-keramisch“ einfachen Mitteln, in Platten- und Aufbautechnik bildet und im Salzbrand feuert, gewinnen die im Laufe der Jahrzehnte sich immer weiter vom Gefäß entfernenden Arbeiten eine ungemeine künstlerische Souveränität. Feinsinnig und eigenartig changierend zwischen Bildhauerei und Malerei, zwischen Bild und Körper, freistehend oder gehängt und so konkret wie abstrakt präsentieren sich die weichmodulierten organischen Volumina, überzogen mit kleinteiligen Mustern oder frei gemalten Linien, als vorbildlos assoziationsträchtige Melange aus Natur und Kunst.
Dr. Walter Lokau
Die Teilnehmer:innen aus den Kunstkursen der Werkschule e.V. zeigen bis zum 16. August 2023 ihre Arbeiten aus dem laufenden Semester. Die Ausstellung zeigt eindrücklich das hohe Niveau der Kunstkurse und das Können der Teilnehmenden des derzeitigen Kurssemesters. Präsentiert werden Ergebnisse aus den Bereichen Malerei und Zeichnung, Bildhauerei und Keramik. Die Werkschau ist bis zum 16.08.2023 dienstags und donnerstags von
10 – 13 und 15 – 18 Uhr sowie nach Vereinbarung zu besuchen.
Wir danken dem Ehepaar Constanze und Detlef Schmidt-Wilkens für die Förderung der Ausstellung.
Ungewöhnliche Dekore, pastell-zarte wie auch intensive Farbigkeit, Esprit und eine gehörige Portion Ironie – die Keramiken von Ute Naue-Müller (ehemals Großmann) erzählen Geschichten von der fantastischen Vielfalt und Widersprüchlichkeit des Lebens. Vor allem das Panoptikum kurioser Gestalten, die häufig als Paare auftreten, weiß durch eigenwillige Formgebung mit Hintersinn zu bestechen. Textpassagen voller Wortwitz erweitern die Darstellungen dieser Mischwesen um eine zusätzliche semantische Ebene. Ebenfalls die skulpturenartigen Gefäße von Ute Naue-Müller begeistern in ihrem abgeflachten Aufbau mit zwei Ansichtsseiten. Meist flächendeckend mit rasternden, aufwändigen Mustern überzogen, besitzen sie in ihrer raffinierten Farbigkeit eine harmonische Ausstrahlung. Man beachte die humorvollen Titel.
Landschaften und natürliche Strukturen – das sind die grundlegenden Inspirationsquellen des Malers und Grafikers Ingo Kraft. Aber ihn interessieren nicht so sehr die Abbildung von Meeresklippen, Feldformationen oder Baumgeäst. Figürliches ist wegen der stark abstrahierenden Darstellung sowohl in den Gemälden wie Gouachen nur noch erahnbar. Stattdessen interpretieren rasternde Linien mit all ihren Verzweigungen und in Kombination mit verfremdenden Farbfeldern die Außenwelt. Das gilt besonders für seine zahlreichen Variationen von Fotoübermalungen, die in Wechselbeziehung der Medien Fotografie und Malerei entstehen. Ausgehend von einem Schnappschuss fertigt Ingo Kraft durch wiederholte Übermalungen und nochmaligem Fotografieren intime Kunstwerke von hoher ästhetischer Qualität.
Hier finden Sie den Ausstellungsflyer.
Bewusste Formgebung und das unbedingte Vertrauen in die Gestaltungskraft des Feuers im Noborigama, einem nach japanischem Vorbild gebauten holzbefeuerten Dreikammerofen, vereinen sich in den keramischen Gefäßen und Objekten von Wolfgang Jacob. Die in einer besonderen Plattentechnik gearbeiteten, häufig geschlossenen, tönernen Körper verweisen formal auf das Gefäß jenseits seiner reinen Zweckdienlichkeit. Naturnähe und Erdverbundenheit finden sich in den großen Doppelwandgefäßen ebenso, wie in den Natursteinen gleichenden, weich gefassten, gerundeten Exponaten. Der Fall der Asche und der Verlauf des Feuers im Holzbrand lassen die von den Flammen zufällig gezeichneten Oberflächen in satter, zurückhaltender Farbigkeit erblühen.
Feinsinnig illustrierte Tier- und Menschendarstellungen und meisterlich gedrehte, reich dekorierte Gefäße entstehen im „Atelier Tonwerk“ von Wolf und Margret Ewert. Liebevoll überzeichnet, mit freundlich-satirischem Hintersinn setzt Wolf Ewert seine tönernen Protagonisten in Szene. Ob Turner mit Hängebauch oder
schlaksig-schlaffer Handytipper: Es sind humorvolle wie auch poetische Momentaufnahmen des Alltags, die in Wolf Ewerts figürlichen Illustrationen ihre Renaissance erleben.
Margret Ewerts unverwechselbares, vielfach aufwendig kanneliertes Repertoire an Gebrauchskeramik – Kannen,
Schalen, Tassen, Teller, Dosen – vereint hohe Funktionalität und Ästhetik in Form und Oberfläche. Perfekt gedrehte, gediegene Gefäße, geprägt durch eine ausdrucksstark – feingliedrige Bemusterung von großer Detailfülle, zeugen von unbedingter Beherrschung des Metiers.
Die Künstlerin Ilka Raupach erzählt mittels Holzskulpturen und farbstarken, vielschichtigen Collagen von ihrer LICHTUNG – dem Arbeitsplatz draußen unter Bäumen und der fast täglichen Arbeit mit dem Holz umgefallener, gerodeter Bäume, ihren Beobachtungen, Wahrnehmungen, Erfahrungen mit Bäumen, dem Wechsel der Jahreszeiten, den Zugvögeln und dem kulturellen Treiben der letzten Jahre in ihrem Dorf Caputh.
Die Ausstellung im Kunstforum Oldenburg schafft eine Brücke, eine Durchdringung von Innen und Außen, einen Zwischenraum, in dem die Sinne geschärft werden.
Die Malerei von Rose Richter-Armgart ortet das Flüchtige. Sie handelt vom Wandel und von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Das Thema Landschaft hat in verschiedenen ihrer Werkserien einen festen Stellenwert. Dabei geht es der Künstlerin nicht um Abbildliches. Als ließe sich Landschaft im Ausschnitt nüchtern vermessen, baut sie ihre Bildkompositionen gern aus flächigen Strukturen, aus vertikal und horizontal sich verschiebenden Modulen. Die Farben, in die sie den tiefen Bildraum taucht, machen klar, dass es eher um das Nicht-Vermessbare geht, um Erinnerungen an Landschaftserlebnisse und die Stimmungen, die sie hervorrufen. Die Künstlerin nutzt als Bildträger oft Holztafeln. In einer ausgefeilten Lack/Öl-Technik legt sie lasierende Farbschichten und -felder übereinander und erzeugt damit eine fast diaphane Wirkung der glänzenden Bildoberfläche.
WERKSCHAU – Arbeiten aus den Kunstkursen
Teilnehmer:innen aus den Kunstkursen der Werkschule e.V. zeigen ihre Arbeiten aus dem laufenden Semester.
Peer Holthuizen – Duktus und Bildraum
Malerei
bis 24.06.2022
Mehr Infos zur Ausstellung
Öffnungszeiten der Ausstellung:
montags – freitags:
10:00 bis 12:00 Uhr
montags + mittwochs + donnerstags:
16:00 bis 19:00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Werkschule
Zur Biographie von Peer Holthuizen
Peer Holthuizen bietet als Dozent an der Werkschule e.V. verschiedene Kurse an. Anmeldung unter www.werkschule.de
Mirsad Herenda – still_bewegt
Metallplastiken
bis 06.05.2022
Mehr Infos zur Ausstellung
Öffnungszeiten der Ausstellung:
montags – freitags:
10:00 bis 12:00 Uhr
mittwochs + donnerstags:
16:00 bis 19:00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Werkschule
Zur Biographie von Mirsad Herenda
Mirsad Herenda bietet als Dozent an der Werkschule e.V. aktuell den Kurs „Plastisches Gestalten mit Holz“ an. Anmeldung unter www.werkschule.de
Tobias Heine – Topos und Terrain iO.iO.
Malerei und Zeichnung
bis 31.10.2020
Mehr Infos zur Ausstellung >
Öffnungszeiten der Ausstellung:
montags – freitags:
09:00 bis 12:30 Uhr
mittwochs + donnerstags:
15:00 bis 18:00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Werkschule
Zur Biographie von Tobias Heine
Zur Ausstellung bietet Tobias Heine einen Malerei-Kurs in der Werkschule an:
Das Mysterium der Farbflächen
30.10. & 31.10.2021 / 90 EUR zzgl. Material
> mehr Infos hier
Zurückhaltend kommen sie vorerst daher, Heines Arbeiten Topos und Terrain und Ein Spiegelbild das ausreichend gut stimmt. Erstere breitet sich mit 150 Zeichnungen in 16 Mappen auf einem Tisch aus und lädt zum Durchforsten ein: ein Sammelsurium aus durchscheinenden, doppelseitig bearbeiteten Kopierpapierblättern. Gestische, abstrakte Zeichnungen dokumentieren und archivieren Heines ästhetischen (Be)Forschungen des Lebens zur Zeitdehnung, Wiederholung, Vereinzelung und Choreografierung des Tuns. Dabei wird das Durchblättern des Publikums zum performativen Bestandteil der künstlerischen Strategie: Das Öffnen der Mappen, das Neu-Sortieren, Wenden und Häufen, Ausbreiten und Vergleichen der Blätter stellt eine der vielen Alltagshandlungen dar, denen Heine in seinen Arbeiten auf den Grund geht.
„Die von mir erzeugten Arbeiten bewegen sich zwischen formal bedeutender Reduktion und der Frage nach der Bildwürdigkeit einer alltäglichen Handlung. Über den damit verbundenen Eindruck des ‚zu Wenig‘ greife ich auch die Werkfrage auf.“
Ein Spiegelbild das ausreichend gut stimmt kommt einer lückenhaften Erzählung gleich: Eine Abfolge von zwei Karten, drei Textblättern und zwei Aufklebern scheint ein Konglomerat aus persönlichem Erleben und Beobachtungen der Umgebung zu bilden. Von Leerstellen und dem Entzug einer eindeutigen Lesart geprägt, fordert die Arbeit eine assoziative Weiterentwicklung durch das Publikum heraus.
Dienstag, den 15.09.2020.
Um 18 und 19 Uhr finden Ausstellungsrundgänge mit Gunther Gerlach statt.
Einlass nur mit Mund- und Nasenschutz!
Zur Biographie der Künstlers > | www.gunthergerlach.de
Workshop mit Gunther Gerlach:
Ausdruck x drei: Ton, Tusche, Holzschnitt
30.10.-01.11.2020 > mehr Infos
„Was ist das Wesen dieser Figur?“
Gunther Gerlachs expressive Skulpturen – manchmal aus einem Stück Holz gearbeitet, manchmal aus mehreren zusammengeleimt – beschreiben einen eigenen Kosmos: Sie formen ein Echo im Sehenden, wecken Assoziationen, können berühren und sich im nächsten Moment wieder entziehen. Die abstrakten lebensgroßen und überhohen Stelen kommen einer menschlichen Silhouette sehr nah. Sie drehen, neigen, krümmen sich, richten sich wieder auf und beschreiben so in ihren Formen kaum erkennbare und doch so vertraute Spuren des Menschlichen.
Dabei spielt das Material Holz eine untergeordnete Rolle: Gerlach färbt die Stelen größtenteils weiß oder rußschwarz, belebt sie gleichsam durch ein kontrastreiches Schattenspiel. In der Begegnung im Raum angeordnet umgibt diese wesenhaften Abstraktionen mit ihrem Facettenreichtum ein für den Betrachter spürbares Spannungsfeld.
Als Zeichner arbeitet Gerlach ausschließlich in schwarz- weiß mit Grafitstift und Zeichentusche. Seine metaphorischen Gedichte und Texte spiegeln die Formenvielfalt seiner plastischen und zeichnerischen Arbeiten – ein komplexes Gesamtwerk entsteht, das ausdrucksstark eine unbekannte und zugleich urvertraute Bildwelt enthüllt.
Schnee, ein magisches Wort, das sogleich vielfache Assoziationen erweckt.
Schnee, der zu wenig fällt oder zuviel; der erste Schnee, der eine kindliche Freude hervorruft; Schnee, der Licht in die Dunkelheit reflektiert und die Welt zum Funkeln bringen kann; Schnee, der alles verhüllt und gleich macht; Schnee, der die laute Welt leise macht; Schnee, der verlangsamt und jeden auf sich selbst zurück wirft; Verzauberung, Schönheit und Schrecken, jede Flocke einzigartig,
Schnee, in dessen unschuldigem Weiss nun auch Mikroplastik gefunden wurde.
Wir treffen auf Figuren, die einem Traum entlehnt sein könnten, die Rituale vollziehen, um den Kräften der Natur zu huldigen. Winterdämonen.
A Recurring Dream
Till Gerhard
Wirbelnde Körper und Flocken, Winterdämonen und Traumfiguren, tief verschneite Landschaften, Ritual und Spiritualität. In der Ausstellung „Verlorener Schnee“ versammelt Till Gerhard Arbeiten der letzten Jahre, denen die mystische Winteratmosphäre gemein ist. Schicht um Schicht entstehen wirkintensive Motive in weißer Umgebung, (sur)reale Bildräume und Assoziationsketten, Manifestationen archaischer Rituale und Erdenergien. Wanderungen auf dem Grat zwischen Wirklichkeit und Wahn.
Till Gerhard beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Menschen im Sog sozialer Dynamiken: Festgemeinschaften, Protestbewegungen, Alternative Lebensgemeinschaften, Subkulturen. Huldigungen der Natur treffen auf dunkle Machenschaften, utopische und spirituelle Ideen auf grundlegende Fragen menschlicher Existenz. Masken und Verhüllungen sind wiederkehrende Zeichen in Gerhards Arbeiten – Unheimlichkeit und Bedrohung zentrale Momente.
Werkschule – Werkstatt für Kunst und Kulturarbeit e.V.: Erleben Sie Kunstkurse mit professionellen Künstler:innen sowie die international renommierten Keramiktage und zahlreiche Kunstprojekte, Aktionen und Ausstellungen. Weil Kunst zum Leben gehört.
Werkschule –
Werkstatt für Kunst und Kulturarbeit e.V.
Rosenstraße 41
26122 Oldenburg
E-Mail: info@werkschule.de
Fon 0441 – 999084-0
Fax 0441 – 999084-40
Montag
08:30 bis 12:00 Uhr und
16:00 bis 19.00 Uhr
Dienstag
08:30 bis 12:00 Uhr
Mittwoch
08:30 bis 12:00 Uhr
16:00 bis 19:00 Uhr
Donnerstag
08:30 bis 12:00 Uhr und
16:00 bis 19:00 Uhr
Freitag
08:30 bis 12:00 Uhr